Einzelhandel sieht sich 2024 mit wirtschaftlichem Gegenwind konfrontiert – Unternehmen setzen verstärkt auf das Potenzial von Verbraucherdaten als Umsatztreiber
Das jetzt veröffentlichte Einzelhandelsbarometer für September 2024 des Technologie-, Daten- und Designunternehmens Solita gibt Einblicke in die aktuellen Aussichten der Einzelhandelsbranche und ihre Bemühungen zur Nutzung von Daten als Haupttreiber des Umsatzwachstums. Die halbjährlich durchgeführte Studie sammelt Erkenntnisse wichtiger Akteure der Einzelhandelsbranche in ganz Europa und beleuchtet deren Herausforderungen, Chancen und Strategien in einem dynamischen Markt. In Deutschland ist Solita an zwei Standorten in München und Berlin mit insgesamt 25 Beschäftigten vertreten. Erst im April dieses Jahres hatte Solita eine neue Geschäftseinheit Retail gegründet, in der digitale Innovationen für den Einzelhandel entwickelt werden.
Getrübt vom derzeitigen globalen Wirtschaftsklima, stuft die Mehrheit der europäischen Einzelhändler die Lage der Branche für das erste Halbjahr 2024 als “schwach” oder “durchschnittlich” ein. Steigende Betriebskosten durch Inflation und geopolitische Instabilität sind für 70 Prozent der Befragten nach wie vor ein großes Problem. Um dem entgegenzusteuern, nutzen Unternehmen verstärkt das in den Verbraucherdaten steckende Potenzial zur Umsatzsteigerung.
Monetarisierung von Daten: starker Wachstumsmotor für den Einzelhandel
Datengesteuerte Strategien werden laut Einzelhandelsbarometer zu einem zentralen Bestandteil der Konjunktur- und Wachstumspläne des Einzelhandels. 85 Prozent der Befragten haben bereits entweder eine Strategie für Verbraucherdaten oder planen deren Umsetzung. Daten werden inzwischen als entscheidendes Instrument für das Verständnis der Verbraucherbedürfnisse, Optimierung von Betriebsabläufen und Steigerung der Rentabilität angesehen.
„Einzelhändler sind gut in ihren Kerngeschäftsprozessen wie Merchandising, Logistik, Ladenbetrieb, E-Commerce und Marketing. Geht es um die Verantwortung und Prozesse rund um Qualität von Kundendaten und anderen wichtigen Informationsobjekten, befinden sich die meisten allerdings noch in einem frühen Stadium“, resümiert Anders Hedfalk, Business Consultant and Industry Expert, Solita.
Datengestützte Entscheidungsfindung zu wenig verbreitet
Das Potenzial von Daten sei erkannt worden; auf dem Weg jedoch, es adäquat zu heben, seien unzureichende Prozesse, veraltete Technologie und schlechte Datenqualität die Haupthindernisse, so der Solita-Bericht. Regulatorische Hürden und finanzielle Zwänge seien für Einzelhändler weitere Herausforderungen auf dem Weg, den Wert ihrer Kundendaten voll auszuschöpfen. Insgesamt sei datengestützte Entscheidungsfindung in der Unternehmenskultur noch zu wenig verbreitet.
Tomasz Woźniak, CEO von Future Mind, einem Solita-Unternehmen: „Es mangelt den Unternehmen nicht an Gigabytes. Hauptprobleme bei der Monetarisierung von Daten sind das Fehlen geeigneter Prozesse, begrenzte finanzielle Ressourcen und eine unzureichende Datenqualität. Das sind ernste Probleme, für die es aber einfache Lösungen gibt: Einzelhändler brauchen Fachwissen im Bereich Datenmanagement, das sie entweder durch die Einstellung der richtigen Fachleute oder durch Hinzunahme externer Dienstleister erwerben können.“
Kundenbindungsprogramme bevorzugtes Mittel zur Datenmonetarisierung
Verbrauchsdaten erheben inzwischen viele Einzelhändler. 90 Prozent nutzen sie für Marketing- und Vertriebszwecke, an zweiter Stelle (80 Prozent) steht die Erstellung von Berichten und Analysen. 70 Prozent der Befragten konzentrieren sich auf die Nutzung der Daten zur Verbesserung ihrer Dienstleistungen und des Kundenerlebnisses. Treueprogramme sind heute die führende Methode zur Datenmonetarisierung für europäische Einzelhändler. Über personalisierte Angebote, mobile Apps und direkte Kommunikation verbessern sie die Kundenbindung und gewinnen wertvolle Erkenntnisse über die Verbraucher:innen.
Blick in die Zukunft: Investitionen in KI und Analytik
Bei der Erhöhung ihrer IT-Investitionen waren europäische Einzelhändler im Jahr 2024 tendenziell zurückhaltend; gleichwohl besteht ein starkes Interesse an KI, Datenmanagement und Analytik. Diese Bereiche werden als entscheidend angesehen, um in einem sich schnell verändernden Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Einzelhändler konzentrieren sich besonders auf die Verbesserung ihrer Fähigkeit, Kundenerlebnisse zu personalisieren und die betriebliche Effizienz durch intelligentere Datennutzung zu verbessern.
Über das Solita Retail Barometer
Das Solita Retail Barometer wurde mit der Methode des Computer-Assisted Web Interviewing (CAWI) durchgeführt. Die Daten wurden von 20 wichtigen Entscheidungsträgern in Dänemark, Finnland, Deutschland, Polen und Schweden erhoben. Alle Befragten repräsentieren Einzelhandelsunternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro. Die Umfrage bietet wertvolle Einblicke in aktuelle Trends und Herausforderungen des Einzelhandels und spiegelt die Sichtweise von Branchenführern wider, die den Sektor aktiv gestalten.
Hintergrund:
- Download des vollständigen Reports
- Solita in der Einzelhandelsbranche
Über Solita
Solita ist ein europäischer Marktführer für datengetriebene digitale Transformation und Unternehmensdesign mit über als 2.100 Spezialist*innen in neun Ländern. Die Geschäftstätigkeit umfasst Technologie, Daten und einen menschen-zentrischen Beratungsansatz mit Schwerpunkt in den Bereichen Big Data, KI und Advanced Analytics. Das Ziel des Unternehmens: Werte aus Daten in der vernetzten Welt schaffen. Der Spezialist verknüpft die Intelligenz von Menschen und Maschinen für nachhaltiges Wachstum durch Daten und Technologie. Dabei führen die Lösungen zum Unternehmenswachstum und stehen im Dienst für eine bessere Gesellschaft. Das Leistungsspektrum von Solita umfasst strategische Beratung, Service Design, Software-Entwicklung und Cloud Services. Solita wurde 1996 gegründet und beschäftigt Spezialist*innen für das digitale Geschäft in Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Estland, Belgien, Polen, Deutschland und der Schweiz.
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